Artikel über die FF Herrnhausen

Hier listen wir für Sie diverse Artikel etc. aus Presse und Medien auf. Viel Spaß beim Stöbern!

 
 
Datum Artikel Quelle/Autor Link
       
14 Januar 2014 Alles im grünen Bereich Merkur Online

Merkur-Online: Alles im grünen Bereich

2. Mai 2013 Helfen in Not ist des Herrnhausers Gebot Melanie Ertl Portrait siehe unten
21. August 2012
 3000 Euro für Feuerwehr-LKW
 Isar-Loisachbote
Artikel (in der Galerie-Kategorie "Artikel"
24. Juli 2012 Trockenübung mit Sandsäcken Merkur Online http://www.merkur-online.de/lokales/eurasburg/trockenuebung-sandsaecken-2430310.html
Juni 2012 Fahrzeugeinweihung am 28. Mai 2012 Gemeindezeitung Eurasburg, Ausgabe 3/2012 http://www.eurasburg.de/
pdf_dateien/2012gz3.pdf
16. Juni 2012 Gemeinderat stimmt für 107.000 € Anbau Merkur Online http://www.merkur-online.de/lokales/eurasburg/gemeinderat-stimmt-000-euro-anbau-2355948.html
Mai 2012 Fahrzeugweihe am 28. Mai Gemeindezeitung Eurasburg, Ausgabe 2/2012 http://www.eurasburg.de/
pdf_dateien/2012gz2.pdf
11. Januar 2012 Kein Platz im Gerätehaus Merkur Online http://www.merkur-online.de/lokales/eurasburg/kein-platz-geraetehaus-1558534.html
November/Dezember 2009 Schlauchtragekörbe für die Herrnhauser Feuerwehr Gemeindezeitung Eurasburg, Ausgabe 6/2009 http://www.eurasburg.de/
pdf_dateien/2009gz6.pdf

 

 

Protrait über die Freiwillige Feuerwehr Herrnhausen von Melanie Ertl

Helfen in Not ist des Herrnhausers Gebot


Die Freiwillige Feuerwehr Herrnhausen hat ein aktives Vereinsleben. Nach den Übungen bleiben die Mitglieder gerne noch, um sich auszutauschen. Bei ihren Einsätzen helfen sie ihren Mitmenschen sowohl in größeren als auch in kleinen Schwierigkeiten. Vergangenes Jahr bekam die Mannschaft ein neues Fahrzeug. Dieses ist nun ihr ganzer Stolz.

 

Es ist dunkel in Herrnhausen. Einzig eine Straßenlaterne erleuchtet den Ort. Wenn es Bürgersteige geben würde, könnte man sagen, die sind bereits hochgeklappt. Doch im Feuerwehrhaus brennt noch Licht. Die theoretische Übung ist beendet, nun folgen die privaten Gespräche. Bei Spezi und Bier unterhält sich die Vereinsgemeinschaft über den Verlauf der Übung, Zukunft der Feuerwehr und andere Dorfbewohner. Insgesamt 39 aktive Vereinsmitglieder, darunter vier Minderjährige, zählt die Freiwillige Feuerwehr Herrnhausen. Sie wurde im September 1898 mit einer Mannschaftsstärke von 36 Personen gegründet.

Jeden ersten Montag im Monat findet am Abend eine Übung statt. Im Winter vorübergehend theoretische, im Sommer praktische. Im vergangenen Jahr wurden zwölf Übungen im Gerätehaus und im Schutzbereich der Freiwilligen Feuerwehr durchgeführt. Die Übungsthemen sind über das ganze Aufgaben-Spektrum gleichmäßig verteilt. Zu diesem gehören neben Brandfällen auch technische Hilfeleistungen, Tier- und Menschenrettung, sowie Vermisstensuchaktionen. Insbesondere wurde im vergangenen Jahr die Wasserförderung über lange Wegstrecken mehrmals trainiert.

Zusätzlich findet einmal im Jahr eine gemeinsame Großübung von allen Feuerwehren im Umkreis statt. 2012 war dies in Schönrain. Mit vierzehn Mann und zwei Fahrzeugen der Feuerwehr Herrnhausen sollte eigentlich der Wassertransport geübt werden, in Kooperation mit den anderen Feuerwehren. Dass es im Leben aber oft anders kommt, als erwartet, bekamen die Feuerwehrleute zu Ende der Übung zu spüren. Denn statt heimfahren zu können, kam ein Echteinsatz hinzu. Eine Familie wollte die Großübung nicht nur aus ihrem Haus beobachten, sondern beschloss näher heranzugehen. Nach Verlassen des Hauses fiel jedoch die Tür ins Schloss. Die Familie war somit ausgesperrt und bat die Feuerwehrleute um Hilfe. Über das Dach konnten zwei Mitglieder der Feuerwehr Herrnhausen durch ein zufällig geöffnetes Dachfenster in das Haus einsteigen und die Haustüre wieder von innen öffnen. Helfen in Not ist unser Gebot – dieser Leitspruch gilt bei der Feuerwehr Herrnhausen sowohl für große als auch kleinere Notfälle.

Durch die Übungen bereiten sich die Feuerwehrmänner auf mögliche Notfälle vor, um möglichst routinemäßig reagieren zu können. Die Einsätze seien im vergangenen Jahr erfreulicherweise nicht viele gewesen, sagt Josef Ertl. Lediglich sechs Mal wurden sie alarmiert. Für die niedrigen Einsatzzahlen hat Ertl zwei Erklärungen: „In Herrnhausen können sich die Bürger noch selbst helfen.“ Es werde zum Beispiel ein umgestürzter Baum über der Fahrbahn meist selbst beseitigt. „Anderswo wäre es fast immer ein Feuerwehreinsatz.“ Darüber hinaus würden im Alarmierungssystem kleinere Feuerwehren ohne wasserführende Fahrzeuge sehr schlecht berücksichtigt. Neben der Türöffnung in Schönrain wurde die Feuerwehr im Jahr 2012 zu zwei Bränden und einem Wassereinbruch in einem Keller zu Hilfe gerufen. Wie auch in den vorherigen Jahren kam die Verkehrsabsicherung für den Leonhardiritt in Herrnhausen sowie den Bittgang in Babenstuben hinzu.

 

Die Mannschaftsstruktur richtet sich einerseits nach dem Alter der Mitglieder, andererseits nach Länge der Mitgliedschaft. Derzeit ist die Feuerwehr nach Dienstgraden folgendermaßen aufgegliedert: Ein Hauptlöschmeister, vier Löschmeister, sieben Hauptfeuerwehrmänner, zehn Oberfeuerwehrmänner, dreizehn Feuerwehrmänner und vier Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Mit achtzehn Jahren wird man zum Feuerwehrmann, nach folgenden drei Jahren Mitgliedschaft Oberfeuerwehrmann und nach weiteren sieben Jahren zum Hauptfeuerwehrmann ernannt.

 Löschmeister hingegen ist ein Führungsdienstgrad. Diesen kann nur der Kommandant ernennen. Und das nach seinem eigenen Ermessen. Weitere Steigerungen sind der Oberlöschmeister und der Hauptlöschmeister. Dieser ist bei der Feuerwehr Herrnhausen der höchste Führungsdienstgrad. Höhere Positionen wären dann noch der Brandmeister, Oberbrandmeister, Hauptbrandmeister,  Brandrat, Oberbrandrat und Hauptbrandrat . Dadurch, dass der Kommandant  seine Löschmeister ernennen kann, kommt ihm eine „Art Macht“ zu, wie Josef Ertl sagt. Der Kommandant alleine entscheidet, wer in den aktiven Feuerwehrdienst aufgenommen wird. „Ich kann jemand ohne Begründung abweisen, also einen den ich nicht in der Feuerwehr haben möchte, wieder wegschicken.“, fügt Ertl hinzu. Das sei aber noch nie vorgekommen, da man sich ja freue, wenn sich jemand für den freiwilligen Dienst bereiterklärt. Außerdem kenne man sich bereits im Dorf, Neuzugezogene seien aber auch immer herzlich willkommen.

 

Meistens beginnt die Mitgliedschaft in der Jugend. Mit vierzehn Jahren darf man beitreten und an Übungen teilnehmen, ab sechzehn Jahren darf man zu Einsätzen mitfahren, muss sich jedoch außerhalb der Gefahrenzone aufhalten. Die speziellen Jugendübungen, die auch einmal im Monat stattfinden, leitet seit acht Jahren der stellvertretende Kommandant Michael Urban. „Er hat einen sehr guten Führungsstil, der bei den Jugendlichen hervorragend ankommt“, sagt Josef Ertl. Der amtierende Kommandant hatte zuvor die Position des Jugendwartes inne, bevor er zum Kommandanten gewählt wurde. „Als ich vierzehn wurde, haben viele Ältere im Dorf mich gefragt: Warum bist du eigentlich nicht bei der Feuerwehr? Und so kam ich auch dazu“, sagt der derzeitige erste Vorsitzende Klaus Urban über seine Anfänge bei der Feuerwehr. Eine eigene Jugendgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Herrnhausen wurde erstmals im Herbst 1973 aufgestellt. Sie war damals die die dritte ihrer Art im gesamten Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

 In den Jugendübungen wird das allgemeine Grundfeuerwehrwissen vermittelt. „Ganz am Anfang lernen sie beispielsweise unsere Feuerwehrfahrzeuge und deren Ausstattung kennen“, sagt Michael Urban. Jedoch findet er, dass es schwierig ist, einen Termin zu finden. „Die Jungen heutzutage sind sehr beschäftigt, mal hat der eine lange Schule, der andere Tischtennis, am andern Tag ist schon Fußballtraining“. Dennoch konnte eine Lösung gefunden werden.  „Die Feuerwehr ist ein wichtiger Verein, nicht nur für dich selbst, sondern weil du anderen hilfst“, fügt er hinzu. Anderen zu helfen sei für die jugendliche Entwicklung sehr hilfreich. „Man soll sehen, im Verein ist immer jemand für dich da, und du kannst anderen helfen.“ Auch den Austausch der Jugendlichen untereinander und mit erfahrenen Feuerwehrmännern findet er wichtig.  „Da können beide Parteien immer noch was lernen, und man trifft sich ja so nicht einfach, bei der Feuerwehr kommt man einfach zusammen.“ Der Vorsitzende Klaus Urban ergänzt: „So viel Privates bespricht man sonst nie, wie hier nach den Übungen“.

 

Die bedeutendste Veränderung im Jahr 2012 war die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeuges. Der alte Unimog wurde durch einen Versorgungs-LKW von Mercedes  Benz ersetzt. Dessen Einsatzzweck ist die Wasserversorgung über lange Wegstrecken, die Brandbekämpfung sowie technische Hilfeleistung und der Materialtransport. Vier Feuerwehrmänner holten diesen persönlich bei der Firma Hensel Fahrzeugbau GmbH im 300 Kilometer entfernten Waldbrunn ab. Bereits am nächsten Tag wurden die Geräte und Ausrüstungsgegenstände aus dem alten Schlauchwagen in das neue Fahrzeug verladen. Ende Mai fand  die Fahrzeugweihe statt. Bei schönem Wetter zelebrierte Pfarrer Mario Friedl die Heilige Messe. Danach  wurde eine gesellschaftliche Feier für alle Interessierten veranstaltet.

Zur Finanzierung des Fahrzeuges wurde zusätzlich zu dem Geldbetrag, den die Gemeinde bezahlte, eine Haussammlung im Schutzbereich der Feuerwehr durchgeführt. „Die Haussammlung selbst habe ich als positive Erfahrung erleben können.“, sagt Josef Ertl. „Hier hatte man direkten Bürgerkontakt und wurde fast ausschließlich sehr freundlich und anerkennend empfangen.“  Alle angetroffenen Personen haben etwas gespendet. Dies zeigt die Unterstützung und Akzeptanz von den Bürgern. Eine Frau war zum Zeitpunkt der Sammlung nicht zu Hause, hat aber davon gehört und daraufhin den Kommandanten persönlich angerufen und gefragt, ob er denn nicht noch einmal zu Besuch kommen könnte, da sie auch sehr gerne etwas spenden würde. Das hat er dann auch mit Freude getan.

 

Auf das neue Fahrzeug sind alle Mitglieder der Feuerwehr sehr stolz, besonders da andere Feuerwehren aus dem Umkreis großes Interesse daran zeigen. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Wolfratshausen baten schon kurz nach Erhalt des Fahrzeuges um einen Besichtigungstermin. Der Versorgungs-LKW wurde ihnen bereitwillig mit der ganzen Ausrüstung vorgeführt. „Die Wolfratshauser haben das Fahrzeug genauestens inspiziert, fotografiert und vermessen.“, sagt Josef Ertl. Deren Kommandant Robert Woppowa sprach große Anerkennung für die Gestaltung und den Ausbau aus. „Der Wagen ist ein Unikat, und auch ein Erkennungsmerkmal der Herrnhauser Feuerwehr.“, fügt Ertl hinzu.